Die Jacobite Rising von 1745; Eine Rebellion gegen die Hannoveraner Monarchie und der Traum von einem wiederhergestellten Stuart-Thron

Im Herzen des 18. Jahrhunderts, einer Zeit tiefgreifender politischer und sozialer Veränderungen in Großbritannien, brach eine Welle des Widerstands gegen die etablierte Herrschaft der hannoverschen Dynastie los. Die Jacobite Rising von 1745, angeführt vom jungen Charles Edward Stuart, bekannt als „Bonnie Prince Charlie“, stellte einen gewagten Versuch dar, den Thron für das Haus Stuart zurückzugewinnen und die politische Landschaft Großbritanniens für immer zu verändern.
Die Wurzeln dieser Rebellion lagen tief in der Geschichte des Landes. Nach dem Tod von Königin Anna im Jahr 1714 löste sich eine dynastische Krise aus. Da Anna keine direkten Erben hatte, bestieg Georg I., Kurfürst von Hannover, den englischen Thron. Dieser Übergang wurde jedoch von vielen Engländern als illegitim betrachtet, insbesondere von den Jakobiten, die den Anspruch der Nachkommen Jakobs II. auf den Thron unterstützten.
Jacob II., ein Katholik, war 1688 durch die „Glorious Revolution“ gestürzt worden und ins Exil gezwungen. Sein Sohn James Francis Edward Stuart wurde daraufhin zum Anführer der Jakobitenbewegung. Dieser
verstarb jedoch im Jahr 1766 ohne männlichen Erben, sodass sein Enkel Charles Edward Stuart, auch bekannt als „Bonnie Prince Charlie“,
die Fahnen der Rebellion übernahm.
Die politischen und sozialen Bedingungen im Großbritannien des 18. Jahrhunderts schufen einen fruchtbaren Boden für die jakobitische Bewegung. Die Unzufriedenheit mit der hannoverschen Herrschaft war weit verbreitet, insbesondere unter den katholischen Bevölkerungsgruppen in Schottland und England.
Charles Edward Stuart landete im Juli 1745 in Schottland, um seine Rebellion zu starten. Der junge Prinz genoss eine beträchtliche Unterstützung, vor allem in den schottischen Highlands. Viele Clans schlossen sich ihm an, getrieben von Loyalität gegenüber dem alten Stuart-Haus und der Hoffnung auf ein Ende der Unterdrückung durch die englische Krone.
Der Marsch nach Süden:
Stuart und seine Anhänger starteten einen fulminanten Marsch südwärts durch England. Sie errangen mehrere Siege gegen die englischen Truppen, darunter die Schlacht von Prestonpans. Der Sieg bei Falkirk Muir im Januar 1746 festigte die Hoffnung auf eine erfolgreiche Rebellion.
Doch der Erfolg war nur von kurzer Dauer. Die englische Armee unter dem Kommando von General Cumberland organisierte einen Gegenangriff. In der entscheidenden Schlacht von Culloden im April 1746 wurden die jakobitischen Truppen vernichtend geschlagen.
Bonnie Prince Charlie gelang es, nach Frankreich zu fliehen, wo er den Rest seines Lebens in Exil verbrachte. Die Rebellion endete mit einer brutalen Unterdrückung der Jakobiten durch die englische Krone.
Folgen der Jacobite Rising von 1745:
Die Niederlage der Jacobite Rising hatte tiefgreifende Folgen für Großbritannien:
- Stärkung der Hanoveraner Monarchie: Die Rebellion festigte die Macht der hannoverschen Dynastie und beendete endgültig den Anspruch des Hauses Stuart auf den englischen Thron.
- Unterdrückung der Jakobiten: Die englische Regierung reagierte mit einer brutalen Unterdrückung der jakobitischen Bewegung. Es gab Massenerschießungen, Deportationen und die Beschlagnahmung von Ländereien.
- Beginn der Highland Clearances:
Die Niederlage der Jakobiten trug zur Abwanderung aus den schottischen Highlands bei, bekannt als „Highland Clearances“. Viele Clans wurden auseinandergerissen und ihre Heimat verlassen, um Platz für Schafzucht zu machen.
Die Jacobite Rising von 1745 bleibt ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte Großbritanniens. Sie verdeutlicht die komplexen politischen und sozialen Spannungen des 18. Jahrhunderts, den Kampf um Macht und Loyalität, sowie die tiefgreifenden Folgen einer Rebellion, die zwar scheiterte, aber für immer das politische
Klima Großbritanniens prägte.